
Mit fast fünfzig Jahren begreife und erlebe ich, dass tiefer Wandel möglich ist. Die Kriege, die verletzten Grenzen und auch die Wärme und der Frieden liegen in unserer eigenen inneren Landschaft. Wie in Märchen und bei Heldenreisen ziehen wir aus, um das Fürchten und dann auch das Lieben immer tiefer zu lernen.
Die Papageien Südamerikas fressen giftige Körner und Pflanzen, weil sie wissen, dass sie diese Nahrung mit ein paar Brocken des richtigen Lehms neutralisieren und verdauen können.
Unser eigenes inneres Wissen und die Führung des Lebens halten auch für uns Heilmittel bereit.
Ich vertraue, dass das Leben mich trägt. Ich bin eine Reisende, die oft den Pfad genommen hat, der noch nicht begangen war. Und abseits der Wege habe ich gefunden und gesammelt, gelitten und gelernt. Jetzt verstehe ich, dass der gründliche Umgang mit den eigenen Werkzeugen und den Worten ebenso wichtig ist wie das immerwährende Loslassen aller Konzepte.
Für mich entsteht aus dem Spiel von chaotischem Leben und vernünftiger Ordnung der Sinn umso ernsthafter.
Was mir über mein Philosophie-Studium, die Reisen und Begegnungen mit anderen Kulturen, die Zeit an verschiedenen Schulen, meine heilpraktischen Ausbildungen, künstlerischen und stimmlichen Erfahrungen begegnet ist, ordnet sich so, dass ich Frieden schließen kann. Einen Frieden, in dem der Verstand der Seele folgt.